Zucker und so…

 

Endlich habe ich es mal hingeschafft. Ich weiß schon länger, dass es bei uns in der Nähe einen Ort gibt. Dieser nennt sich Gut Aiderbichl. Sehr gerne möchte ich hier kostenlos Werbung dafür machen. Ich finde es gut und unterstützenswert was die machen. Und bis vor meinem Besuch wusste ich gar nicht welch ein „Imperium“ das ist.

Für die – die es nicht wissen. Gut Aiderbichl ist eine Auffang- und Endstation für Tiere die ein Dach über den Kopf brauchen. Aber ich wusste nicht wie viele Gut Aiderbichls es in Deutschland und Nachbarländer gibt. 60.000 m² für Katzen in Frankreich O.O, ein Affenrefugium für gerettete Laboraffen. RESPEKT!

Nun, war es endlich soweit. Mein erster Besuch dort – mit Familie.

 

Und was das alles mit Zucker zu tun hat?

 

Als wir rein gingen und die ersten Pferde auf ihren Koppeln sahen, sagte ich zu meinem Sohn, das was er gerade zum Essen in der Hand hat, darf er auf keinen Fall den Tieren geben.

Und da hat es mich wie vom Blitz getroffen.

Was um Himmels Willen machen wir denn da? Das man fremde Tiere generell nicht füttert – das ist für mich selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich, dass wenn man sie füttern darf, dann nur das was diese Tiere eben so fressen… Und warum eigentlich? Warum darf der Hund nicht das Wurstbrötchen? Das Pferd ein Bonbon? Die Katze einen Teller Nudeln – vielleicht mit Käsesahnesoße? Und den Enten das Toastbrot? Warum geben wir das unseren Tieren nicht?

Wir essen das doch auch…was macht es für einen Unterschied?

Nun, ich habe zwei Vermutungen.

  1. Da der Mensch immer wieder Phasen hatte in denen er selbst zu wenig zu essen hatte (ich rede jetzt in der Vergangenheitsform von der durchschnittlichen westlichen Welt), wird dem Tier nicht alles was ein Mensch auch mag gegeben. So aus Überlebenstrieb heraus – vielleicht. Eine alte Angewohnheit. Jetzt könnte man sich das schon mal leisten. Wenn ich schaue was das Katzenfutter, welches ich für meine Katzen für angemessen halte, kostet…
  2. Eine weitere Vermutung die mich sehr nachdenklich gestimmt hat und jetzt immer in meinem Hinterkopf mitschwingt ist, dass die Halter der Tiere die Tierarztrechnungen selbst zahlen müssen. Das niemand möchte, dass sein Tier krank wird. Ist auch irgendwie mit einigem Aufwand verbunden und vielleicht sogar noch wirtschaftlich abträglich. Und sowieso – Zeit ist doch Geld?

Also warum? Warum gebe ich dann meinem Kind etwas zu essen, was ich keinem Tier der Welt geben würde? Warum gebe ich mir das zu essen, was ich keinem Tier der Welt geben würde? Warum alle Menschen für die ich koche und sorge? Weil wir krankenversichert sind, es sich nur indirekt auf den Geldbeutel auswirkt? Weil ich zu einem Menschen sagen kann – hör auf zu jammern? Kümmere dich um dich selbst? Hol dir ne Pille? Mir scheint es, als ob sich die Lebensmittelindustier und die Pharmakonzerne da gut ergänzen. Und zum Glück, alles auf Rezept.

Auch die Aufklärung über denaturierte Nahrungsmittel ist ziemlich irreführend. Viele verbinden Zucker z.B. mit Gewichtszunahme und Karies. Aber das Karies bedeutet, dass der Körper übersäuert ist und deshalb der komplette Organismus aus dem Gleichgewicht gerät. Oder das Gewichtszunahme ein geringeres Problem ist, als die Zuckersucht UND (und ich denke in aktuellen Zeiten sehr wichtig) die Schwächung des Immunsystems. Vitamin B Räuber. Zucker = Weißmehl… usw usf.

Aber das soll keine Aufklärung über Ernährung werden, sondern ein nachdenklich machen, was wir denn eigentlich so tun. Was denn so unsere Gewohnheiten und Routinen sind.

Wir sind ja gerade auf Reisen und da ist es SO schwierig sein Kind gesund zu ernähren. Denn wenn es sieht, was andere essen, dann will es das auch. Ein Kind geht vielleicht davon aus – dieser Mensch hat es überlebt, der weiß schon was er tut. Das es diesem Menschen aber vielleicht nicht gut geht oder in Zukunft Probleme entstehen, sieht das Kind nicht. Ja der Mensch überlebt – aber die Lebensqualität steht auf einem anderen Blatt.
Immer wieder werden unserem Kind Süßigkeiten zugesteckt. Die Leute geben es ihm in die Hand und sagen, frag mal Mama ob Du das bekommst. Ja schöner scheiß oder… zumal ja Kinder das alles probieren und erforschen wollen. Sie wollen lernen, die Welt entdecken, mit allen Facetten, in aller Gründlichkeit. Was ich nicht ausbremsen möchte. Ich wünschte mir da, dass den Menschen bewusster wird, was da passiert und das es doch auch so viele gesunde und leckere Sachen gibt. Es ist doch jeder so um seine Gesundheit besorgt… aber da scheint es auszusetzen. Ein großartiges Geschäft und ich habe gelegentlich das Gefühl, mein Kind kaum davor schützen zu können.

Aber muss ich das? Wird es ihm erst recht schaden, wenn ich da so viele Sorgen rein gebe? Rufe ich es direkt herbei?

Und eigentlich weiß ich ja…dass er gerne die Sachen kurz aber sehr intensiv erforscht… warum dann nicht auch den Lutscher, das Eis, die Schokolade… bei anderen Sachen ist die Forschungsarbeit auch irgendwann wieder abgeschlossen und das was er erforscht hat, absolut uninteressant.

Aber hat die Natur für unnatürliche Lebensmittel natürliche Warnhinweise gemacht? Oder denkt sich der Körper – süß! Ja, passt!…

Was meint ihr?